20111
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Ex: "nur zu" (Zucker, Bremen)
Untitled (Installation), 2011
Zucker / Bremen
(c) S.Reuschel
destroyed after exhibition
Material: Holz, Nägel, Plastik, Metall // wood, nails, plastic, metal
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more: press (taz / german)
About the work:
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tatement from Ann-Madeleine Tietge, 09/2011

Ein Raum aus Türen ist nur ein Raum, wenn alle Türen geschlossen sind. Wie weit kann man sich öffnen, um Subjekt zu bleiben? Wenn alle meine Türen offen sind, verschwinde ich dann im "Nichts"?

Das Subjekt kann sich nicht verschließen. Nur fragmentarisch ausschließen. So zeigen sich an einzelner Stelle Verdichtungen, identitäre Verdichtungen und Ausschließlichkeitsansprüche, einzig verbunden mit einem Gegenstück, einer anderen Tür. Möglichkeiten, sich zu öffnen, bestehen nur, wenn andere Teile geschlossen bleiben.

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Türen und Öffnungen werden bestimmt durch ihren Kontext. Es gibt keine Tür unabhängig von der Wand, die sie öffnet. Anders als Löcher hat das Subjekt die Türen in der Hand. Kann sie öffnen, kann sie schließen. Doch wenn das Drumherum / die Wand selbst Tür ist: Was bleibt vom Raum? Was bleibt von meinem Körper, wenn ich überall die Gefahr der Öffnung sehe? Wenn alles aus mir rauslaufen kann und jeder in mich hinein? Bin ich die Leere hinter dem Nicht-Raum? Was unterscheidet mich dann noch vom Außen? Die Angst zu zerfließen, im Nichts aufzugehen, lässt sich dann nur verhindern, wenn ich teilweise Türen schließe. Ebenso wie die Angst, dass erkannt wird, dass hinter meinen Türen nur Leere bestehen könnte.

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Das eigene Außen verdichtet sich aus gesammelten Versatzstücken anderer Identitäten. Was ist schon eine „eigene“ Tür? Ist die Tür doch immer die Trennung, aber auch die Öffnung von mir zu einem anderen. Insofern bleibt das Subjekt bestimmt vom Blick der Anderen, von sich selbst entfremdet und weit entfernt von einer „Ganzheit“.

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